Spurensuche [2024]

Weibliche Identität im transgenerationalen Kontext

»Sie ziehn und ziehn - und können‘s nicht herausziehn.«

Buntes Wandgemälde mit Figuren in leuchtender Kleidung, die in einer Fantasielandschaft posieren. Im Vordergrund sind Menschen in blauer und grüner Kleidung, im Hintergrund stehen Kinder in Reih und Glied. Ein großes orange Blume ist ebenfalls sichtbar.

»Sie ziehn und ziehn und haben das Rübchen herausgezogen.«

Surreale Kunst mit zwei stilisierten Figuren in Bewegung, umgeben von abstrakten Formen und Farben.

Spurensuche, 2024
Segment 4 von 6,  140 x 190 cm
Acryl auf Leinwand

Eine gemalte Szene zeigt eine Person im Vordergrund, die in Bewegung ist, gekleidet in einem blauen Overall mit tätowierten Armen. Im Hintergrund ist eine gelbe Telefonzelle vor einem bewölkten Himmel zu sehen.

Foto: Jenny Bewer

Spurensuche, 2024
Segment 5 von 6,  140 x 190 cm
Acryl auf Leinwand

Foto: Jenny Bewer

Farbintensives Wandgemälde in einer Galerie, das Menschen in verschiedenen Aktivitäten darstellt, darunter Landwirtschaft und Interaktion, in einer surrealistischen Landschaft mit Häusern, Pflanzen und einem Telefonkasten.

Spurensuche, 2024
Ausstellungsansicht

Foto: Jonas Mannherz

Eine zerdrückte rote Getränkedose dient als Türstopper für zwei aufgestellte Leinwände mit unscharfen, bunten Mustern.

Spurensuche, 2024
Detailansicht

Ein Buch mit grünem Cover liegt auf einem metallischen Gitter. Auf dem Cover sind zwei stilisierte Blumen abgebildet. Der Titel ist "SPURENSUCHE" und unten steht der Name "TSYBINA ALISA".

Foto: Jonas Mannherz

Spurensuche, 2024
Publikation ISBN 978-3-9825428-6-7  
Kunstverein Gastgarten e.V

Gestaltung + Foto: Jonas Mannherz

Collage aus verschiedenen Bildern, darunter historische Fotografien von Menschen in landwirtschaftlichen Szenen, ein Bettgestell in einem spärlich eingerichteten Raum, ein buntes Bild von zwei stilisierten Sonnenblumen mit Gesichtern, Porträts von Personen und eine gelbe Telefonzelle. Einige Bilder haben schwarzen Hintergrund mit Text.

In der Soloausstellung „Spurensuche: Weibliche Identität im transgenerationalen Kontext“, die im Kunstverein Gastgarten e.V. in Hamburg stattfand, zeigte Alisa Tsybina ein raumgreifendes Polyptychon. Diese Arbeit wurde freistehend im Raum angeordnet und bestand aus sechs Segmenten – je aus 140 cm x 190 cm großen Leinwänden, die mit Scharnieren miteinander verbunden waren.

Im Werk beschäftigte sich Tsybina mit der Rolle der Frauen im familiären Kontext, sowohl im Rahmen der sowjetischen Gesellschaft zwischen 1922 und 1991 als auch im Kontext der Migration nach Deutschland ab 1992. Sie thematisierte Frauen, die über Generationen hinweg Fragmente ihrer Identität, ihre Kämpfe, Hoffnungen und Widerstände weitergegeben haben. Inspiriert von dem einfachen sozialistischen Märchen „Das Rübchen“, das die Künstlerin seit ihrer Kindheit begleitete, zeigte sie die unsichtbaren Verbindungen zwischen den Generationen auf und beleuchtete, welche Spuren in uns allen durch unsere Vorfahren weiterleben. Wie im Märchen spiegelt sich die Kraft der gemeinsamen Anstrengung wider, auch wenn vieles davon im Alleingang geschah. Der symbolische Akt des Ziehens, des Ringens mit der Vergangenheit, wurde zum zentralen Motiv. Die Ausstellung bot einen Einblick in die komplexe Realität weiblicher Identität und thematisierte die Mehrfachbelastungen von Frauen als Arbeiterinnen, Mütter und Carearbeiterinnen. Sie stellte Fragen nach den Werten, Traumata und Erfahrungen, die uns erhalten bleiben, und was wir unbewusst weitergeben.