Spurensuche [2024]
Weibliche Identität im transgenerationalen Kontext
»Sie ziehn und ziehn - und können‘s nicht herausziehn.«
»Sie ziehn und ziehn und haben das Rübchen herausgezogen.«
Spurensuche, 2024
Segment 4 von 6, 140 x 190 cm
Acryl auf Leinwand
Foto: Jenny Bewer
Spurensuche, 2024
Segment 5 von 6, 140 x 190 cm
Acryl auf Leinwand
Foto: Jenny Bewer
Spurensuche, 2024
Ausstellungsansicht
Foto: Jonas Mannherz
Spurensuche, 2024
Detailansicht
Foto: Jonas Mannherz
Spurensuche, 2024
Publikation ISBN 978-3-9825428-6-7
Kunstverein Gastgarten e.V
Gestaltung + Foto: Jonas Mannherz
In der Soloausstellung „Spurensuche: Weibliche Identität im transgenerationalen Kontext“, die im Kunstverein Gastgarten e.V. in Hamburg stattfand, zeigte Alisa Tsybina ein raumgreifendes Polyptychon. Diese Arbeit wurde freistehend im Raum angeordnet und bestand aus sechs Segmenten – je aus 140 cm x 190 cm großen Leinwänden, die mit Scharnieren miteinander verbunden waren.
Im Werk beschäftigte sich Tsybina mit der Rolle der Frauen im familiären Kontext, sowohl im Rahmen der sowjetischen Gesellschaft zwischen 1922 und 1991 als auch im Kontext der Migration nach Deutschland ab 1992. Sie thematisierte Frauen, die über Generationen hinweg Fragmente ihrer Identität, ihre Kämpfe, Hoffnungen und Widerstände weitergegeben haben. Inspiriert von dem einfachen sozialistischen Märchen „Das Rübchen“, das die Künstlerin seit ihrer Kindheit begleitete, zeigte sie die unsichtbaren Verbindungen zwischen den Generationen auf und beleuchtete, welche Spuren in uns allen durch unsere Vorfahren weiterleben. Wie im Märchen spiegelt sich die Kraft der gemeinsamen Anstrengung wider, auch wenn vieles davon im Alleingang geschah. Der symbolische Akt des Ziehens, des Ringens mit der Vergangenheit, wurde zum zentralen Motiv. Die Ausstellung bot einen Einblick in die komplexe Realität weiblicher Identität und thematisierte die Mehrfachbelastungen von Frauen als Arbeiterinnen, Mütter und Carearbeiterinnen. Sie stellte Fragen nach den Werten, Traumata und Erfahrungen, die uns erhalten bleiben, und was wir unbewusst weitergeben.